BOUDEWIJN DE GROOT
Boudewijn de Groot wurde am 20. Mai 1944 in einem japanischen Internierungslager in Batavia (heute Jakarta, Indonesien), dem ehemaligen Niederländisch-Indien, geboren. Seine Mutter, Sophie Elisabeth Saueressig, starb im Juni 1945 im japanischen Internierungslager Tjideng. Nach dem Krieg, im Jahr 1946, kehrte die Familie in die Niederlande zurück, wo die Kinder, Boudewijn, sein Bruder und seine Schwester, in verschiedenen Familien untergebracht wurden, damit sein Vater nach Indien zurückkehren konnte. So kam De Groot in die Familie einer Tante in Haarlem.
Im Jahr 1966 wurde das Nachfolgealbum von Boudewijn de Groot, “Voor de overlevenden”, als Schallplatte und Fotobuch veröffentlicht. Neben De Groot, Nijgh und Vos wurde auch der Arrangeur Bert Paige dem Team hinzugefügt. Auf der Platte schrieb Nijgh von seiner Jugendzeit, mit Songs wie “Voor de overlevenden”, “Testament” und “Verdronken vlinder” und er schrieb einen Zyklus von Liebesliedern für eine gewisse Joke. Die Platte erhielt eine goldene und eine Platin-Platte und wurde mit einem Edison ausgezeichnet.
Als erste Single wurde “Ken je dat land” veröffentlicht, die in der Linie der früheren Protestsingles lag. Die Single erreichte jedoch nicht die Hitparade. Als zweite Single folgte das karnevalistische “Het Land van Maas en Waal”, das 1967 De Groots erste und bisher einzige Nummer 1-Hit wurde. Der Song wurde auch unter dem Namen Baldwin in England veröffentlicht, wo einige hundert Exemplare verkauft wurden. Danach veröffentlichte Decca eine Single des Songs “Onder ons”, der nicht auf dem Album gelandet war.
Unter dem Einfluss von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von The Beatles wollten Nijgh und De Groot eine ultimative Hippieplatte machen. Das Ergebnis war “Picknick”, auf dem mit psychedelischen Texten und Musik experimentiert wurde. Die Platte wurde begeistert aufgenommen und erneut mit einem Edison, einer goldenen und einer Platin-Platte ausgezeichnet.
Als erste Single wurde der Titeltrack “Picknick” veröffentlicht, als zweite Single das Duett “Prikkebeen”, das De Groot mit Elly Nieman aufnahm. Dieser Song erreichte Anfang 1968 den neunten Platz der Top 40. Danach folgte die Single “Waterdrager”, ein neuer Song, der nicht auf dem Album stand, ergänzt um die B-Seite “Als de rook om je hoofd is verdwenen”.
De Groot und Nijgh begannen inzwischen immer öfter für andere Künstler zu schreiben, darunter Adèle Bloemendaal und Liesbeth List.
Am 17. April 2015 wurde das Album “Achter glas” veröffentlicht, das am 25. April auf Platz 1 in der Album Top 100 einstieg. Darüber hinaus hatte der Sänger Pläne, 2016 mit Henny Vrienten und George Kooymans unter dem Namen Vreemde Kostgangers auf Tour zu gehen.
Am 6. Februar 2020 kündigte Boudewijn seinen endgültigen Abschied von der Bühne während eines Gesprächs in “De Wereld Draait Door” an. Es war auch sein letzter TV-Auftritt. Mit seiner weißen Homestead-Gitarre spielte er den Song “Scheiding”.
Obwohl er sich von der Bühne verabschiedet hatte, bleibt Boudewijn weiterhin als Songwriter aktiv. Ende 2022 veröffentlichte er ein Soloalbum mit einem Buch namens “Windveren”. Verschiedene bekannte Künstler haben zu seinem Album beigetragen, darunter George Kooymans, Dave von Raven, seine Enkelin Aysha de Groot und Gordon Grothedde.
Vor seinem Soloalbum veröffentlichte Boudewijn de Groot auch ein Album und ein Kinderbuch mit dem Titel “Soms Als Ik Een Vlinder Zie”, das er zusammen mit Jaco van der Steen geschrieben hat, mit einem musikalischen Beitrag von Aysha de Groot. Das Album wurde im September 2022 veröffentlicht.
Neben seinem eigenen Soloalbum war Boudewijn de Groot auch Mitproduzent des dritten Albums von Vreemde Kostgangers – “Mist”, zusammen mit den anderen beiden Mitgliedern von Vreemde Kostgangers: George Kooymans und Henny Vrienten. Die Aufnahmen für das Album fanden vor dem Tod von Henny Vrienten im April 2022 statt. “Mist” wurde im März 2023 veröffentlicht.
Boudewijn de Groot wurde auch gebeten, einige Lieder und Musik für die Theateraufführung “De Vergeten Twentse Lente” zu schreiben, die am 12. Mai 2023 Premiere hatte.
